www.radonmaster.de   Stand: 04. Juli 2002
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Informationen für Insider

Auch die Belastung durch natürliche Radioaktivität kann gefährlich sein. Sie geht hauptsächlich vom radioaktiven Gas Radon aus, das meistens aus dem Untergrund in unsere Häuser eindringt. Unter ungünstigen Bedingungen steigt dadurch der Radioaktivitätsgehalt der Zimmerluft so stark an, dass eine Erkrankung der Bewohner an Lungenkrebs zu befürchten ist. Von der Deutschen Bevölkerung wird dieser Umstand jedoch nur wenig beachtet. Der häufigste Fehlschluss lautet: "Radon wäre längst verboten, wenn es wirklich gefährlich wäre." Lassen Sie mich deshalb auf einige Vorgänge hinweisen, welche indirekt die Wichtigkeit dieses Problems plausibel machen:

Die Deutsche Strahlenschutzkommisssion beim Bundesumweltministerium hat bereits dreimal Empfehlungen zum Vermindern der Radonbelastung ausgesprochen. Außerdem ist ein umfangreicher Leitfaden für Radonmessungen in Arbeit.

Die US-Regierung hat in sämtlichen Wohn- und Dienstgebäuden der US-Army in Deutschland die Radonkonzentration messen lassen. Es liefen bereits Sanierungsmaßnahmen.

Auf Drängen der Bundesregierung hat das Deutsche Institut für Normung eine DIN-Norm für Radonmessungen in Wohnungen erarbeitet.

In praktisch sämtlichen Ländern weltweit liefen oder laufen Erhebungsmessungen zur Ermittlung der Radonbelastung der Bevölkerung.

Das Bundesumweltministerium hat mit immensem Aufwand die Radonbelastung von 4000 Lungenkrebspatienten und ebenso vielen Vergleichspersonen während der letzten 35 Jahre rekonstruieren lassen.

Nach Angaben der Deutschen Strahlenschutzkommission müsste jedes 100-ste Haus saniert werden, weil es zu hoch mit Radon belastet ist (über 250 Bq/m³). Nach den strengeren US-amerikanischen Maßstäben wären es wesentlich mehr Häuser.

In der Schweiz sind Sanierungen gesetzlich vorgeschrieben, wenn die über ein Jahr gemittelte Radonkonzentration 1000 Bq/m³ überschreitet. Dieser Wert ist relativ hoch, dafür ist es ein echter Grenzwert und die Hausbesitzer müssen die Kosten übernehmen. Die Behörden schätzen ab, dass landesweit 10000 Häuser saniert werden müssten.

Der Grund für den geringen Stellenwert des Radonproblems liegt meiner Meinung nach in der Brisanz, die eigentlich in diesem Thema steckt. Politiker, Strahlenschützer, Wissenschaftler und Journalisten halten sich sehr zurück um eine Panik innerhalb sensibler Bevölkerungsschichten zu verhindern. Eine gute Beratung ist also dringend nötig, jedoch müssen wir dabei mit Rücksicht auf die betroffenen Menschen sehr behutsam vorgehen.

Dem Berater sollte die Wirkung des Radons mit allen Konsequenzen bekannt sein. Es geht nicht ums Wohl- oder Unwohlfühlen sondern um Leben oder Tod. Allerdings zu Zeiten, in denen die Menschen nicht darüber nachdenken möchten. Ein Lungenkrebs, der heute entsteht (durch Radon oder Rauchen), macht sich erst in 5 bis 15 Jahren bemerkbar.

Oft wird nach einem Zusammenhang zwischen Leukämie und Radon gefragt. Leukämie durch Radon war in der Vergangenheit kaum ein Thema, weil die Strahlenschützer früher Ihre Überlegungen meistens auf ein sogenanntes kritisches Organ (hier also der Atemtrakt) beschränkt haben. Inzwischen wird darüber immer häufiger diskutiert. Krankheitsstatistiken von Bergleuten geben keine Hinweise auf häufigeres Auftreten anderer Krebsarten außer Lungenkrebs. Die Lösung des Radongases im Blut dürfte der einzige Weg sein, auf dem beim Normalbürger biologisch besonders wirksame Alphastrahler in das Blut und die blutbildenden Organe gelangen. Verbindliche Aussagen über die tatsächliche Strahlenbelastung der Zellen und das damit verbundene Risiko sind sehr schwierig und sind zur Zeit ein Thema der Strahlenschutzforschung.

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