Es gibt auch Hörspiel-Freaks, die sich einen Festplatten-Receiver kaufen. Und wer ein Premiere-Abo hat, kann 20 Spartenkanäle Music Choice aufzeichnen. Übrigens mit der CD-freundlichen Abtastrate von 44,1 kHz. Musik bis zum Abwinken.
Zum Archivieren ist die Festplatte des Sat-Empfängers weniger geeignet. Manchmal verschwinden auch Aufzeichnungen. Auf diese Weise bin ich meine gesamte Hörspiel-Sammlung "Herr der Ringe" los geworden. Ja, die gibt es auch! So zwischen 20 und 1000 Folgen.
Die Autoren des WinPVR haben festgestellt, dass ihr Ripper-Programm für Audio-pur nicht geeignet ist. Aber sie haben vorgesorgt. Der Audio-Fan kann Rohdaten rippen, die sich mit anderer Software nachbearbeiten lassen. Dann ist die Welt wieder in Ordnung. Meistens klingt auch das Ergebnis von WinPVR alleine einwandfrei. Trotzdem steckt in den MP2-Files direkt aus dem Ripper noch irgend etwas Unerwünschtes drin. Raw gerippte und nachbearbeitete Files sind kürzer als normal gerippte. Außerdem ist WinPVR beim Audio-Raw Rippen weit zuverlässiger als beim normalen Rippen.
Direkte WinPVR-Rips von Music Choice und einigen ausländischen Sendern (z.B. RadioUno/Due/Tre aus Italien) sind zwar hörbar, sie sind aber voller Störungen.
Ich bin inzwischen überzeugt, dass die meisten MP3-Player auch die vom Sat-Radio (DVB) gerippten MP2-Files abspielen können. Man braucht die Erweiterung des File-Namens nur von .MP2 auf .MP3 zu ändern. Und ab damit auf die CD.
Ausprobiert habe ich es mit den DVD-Playern Daewoo DVD-2000 und Aldi/Tevion DVD-2001. Das sind trotz ähnlicher Bezeichnungen völlig unterschiedliche Geräte. Und der Hammer: Es funktioniert auch mit dem mobilen CD/MP3-Player Roadstar PCD-3001MP, eine Art Billig-Diskman.
Wer sich einen MP3-Player kaufen möchte, sollte also beim Händler mit MP2-Aufzeichnungen aufkreuzen. Es lohnt sich, bei den üblicherweise gesendeten Datenraten von 192 kBit/s passen 7 bis 8 Stunden Musik auf eine CD.
Dann müssten doch auch 50 Stunden MP2 auf eine DVD passen? Darauf passen tun sie schon, aber zumindest meine Player mögen diese Scheiben nicht. Im PC müssten sie sich schon abspielen lassen.
Prinzipieller Weg
Aufzeichnung im Receiver auf Festplatte (HD) anfertigen. HD ausbauen und in PC einsetzen. Im PC selektiv Audio-Inhalt im Raw-Modus auslesen. Die so auf einer zweiten HD erzeugten Raw-Files (MPP-Files, Rohdaten) zu normgerechten MP2-Files umformen. Zur weiteren Verwendung brauchen wir das MP2-Format nicht zu verändern. Es ist also Ehrensache, dass jedes Bit erhalten bleibt.
Um das Ergebnis zur Not auch auf eine normale CD zu brennen, muss es erst in das WAVE-Format expandiert werden. Eine bei DVB-Ton übliche Abtastrate von 48 kHz muss außerdem in 44,1 kHz gewandelt werden (Premiere hat schon 44.1 kHz). Das können sehr viele Audio-Editoren. Es ist aber mit (kleinem) Qualitätsverlust verbunden.
Benötigte Software:
zu finden bei www.radonmaster.de/pvr-ripper/
Micha's MPP2MP2 Konverter. Geschrieben für dbox-Besitzer.
Zu finden bei http://www.no-access.de/de/de_software.html
Nero 5.5
Eines der bekanntesten CD/DVD-Brennprogramme
Zu finden bei http://www.no-access.de/de/de_software.html
M. Pesch's mp3DirectCut auch zum direkten MP2-Schneiden (siehe unten: audio-freak's besonderer Tipp). Bei MP3-Aufzeichnungen lässt sich auch die Lautstärke ohne Neucodierung verändern.
Zu finden bei http://www.rz.uni-frankfurt.de/~pesch
Einzelne Schritte:
Hier werden Häkchen in "Audio" und "Rip Audio Raw" gesetzt ("Video" nicht selektieren). WinPVR erzeugt ein File xxxx.mpp. Das kann für mehrere Aufzeichnungen auf Vorrat geschehen.
2. Mit MPP2MP2 in normgerechtes MP2-File umsetzen
- Im ersten (linken Fenster) Pfad der Raw-Files auswählen (diese erscheinen im zweiten Fenster).
- Aus dem zweiten Fenster zu bearbeitende Files in das dritte schieben.
- Im vierten Fenster Pfad für MP2-Files (Ergebnis) auswählen.
- Convert now
MPP2MP2 kann weit mehr als hier beschrieben ist. Es lassen sich z.B. auch MP2-Files in WAV-Files wandeln (siehe History).
3. Bei Bedarf nachbearbeiten (siehe unten)
Mit Audio-MPEG-Cutter oder mp3DirectCut unerwünsche Teile entfernen oder gewünschte Teile auswählen und unter einem neuen Namen speichern.
Wenn Aufzeichnungen von untzerschiedlichen Sendern gemischt sind, müssten wir eigentlich auch die Lautstärke anpassen. Wer dafür ein Programm kennt, möge sich melden.
4. Files umbenennen
Damit ein MP3-Player auch MP2-Files verarbeitet, die Namenserweiterungen der erzeugten Files von .MP2 in .MP3 umbenennen.
Dabei darauf achten, dass der Windows-Explorer immer den vollständigen Namen anzeigt. Sonst kann es passieren, dass .MP2 nicht ersetzt wird, sondern .MP3 zusätzlich angehängt wird.
Die wenigsten MP3-Player verkraften File-Namen mit mehr als 8 Zeichen. Außerdem richtet sich die Abspielreihenfolge meistens nach dem Alphabet.
Deshalb sollten die Namen auch in diesem Sinne geprüft oder verändert werden.
Um die Auswahlmöglichkeit zu verbessern, lassen sich die Audio-Files in verschiedenen Verzeichnissen (bei den Playern manchmal Album genannt) unterbringen.
Meine MP3-Player verkraften nur eine Verzeichnisebene. MP3-CDs bestehen also meistens aus einer Reihe von Verzeichnissen. In jedem Verzeichnis stehen dann MP3-Files.
5. CD brennen
CDs für MP3-Player sind keine Audio-CDs sondern Daten-CDs. Deshalb zum Brennen das ISO-Format auswählen.
Ich bevorzuge das Brennprogramm Nero.
